Wie kann mein Baby ohne Stillen einschlafen?
Es ist jeden Abend und jede Nacht die gleiche Situation: Dein Baby kann nur beim Stillen einschlafen und lässt sich danach kaum ablegen. Wenn es eingeschlafen ist, wird es nach kurzer Zeit wieder wach und will erneut gestillt werden. Teilweise wacht dein Baby nachts stündlich auf und ist tagsüber unausgeglichen und quengelig. Von erholsamen Nächten bist du gerade weit entfernt und auch tagsüber fühlst du dich müde und erschöpft.
Schön dass du hier bist, ich zeige dir worauf du achten musst, wenn du an dieser Situation etwas verändern möchtest.
Klären wir zunächst die wichtigste Frage zu Beginn:
Muss ich abstillen damit mein Kind durchschläft?
NEIN, das musst du nicht, denn das Grundproblem wird dadurch häufig nicht gelöst und die Babys entwickeln häufig andere Vorlieben.
Vor allem Neugeborene Babys brauchen das Saugen, ob an der Brust oder an der Flasche. Für sie ist es ein schönes Gefühl geborgen und gehalten bei der Mama im Arm zu liegen und zu trinken. Es gibt ihnen Sicherheit und schafft Nähe und Bindung. Gerade in den ersten Wochen, wo es weder einen Schlaf- Wach- noch einen Fütterrhythmus gibt, ist es sehr hilfreich für dein Baby während des Stillens/ Trinkens einzuschlafen.
Deshalb richtet sich dieser Artikel an Eltern mit Babys AB dem 6. Monat.
Wann wird das Einschlafstillen zum Problem?
Häufig entsteht das Problem aus meiner Erfahrung um den sechsten Monat rum. Dein Baby fängt an zu verstehen, dass sein Einschlafzustand während des Saugens bei Mama an der Brust ist. Dein Baby wacht plötzlich häufiger nachts auf und wird unruhig, sobald du es von der Brust abnimmst.
Das Einschlafstillen am Abend stellt für die meisten Eltern häufig kein so großes Problem dar. Eher das ständige Nuckeln in der Nacht bringt viele Mamis an ihre Grenzen. Der Grund für das häufige Aufwachen ist, dass die Babys beim Wechsel in das nächste Schlafstadium naturgemäß aufwachen. Sie verlangen dann die gewohnte Einschlafhilfe um Weiterschlafen zu können. Das zieht sich dann meist bis morgens durch.
Wann ist der richtige Zeitpunkt das Einschlafstillen zu verändern?
Wichtig beim Stillen ist, dass sich Mama und Baby wohlfühlen. Wenn du merkst, dass dich das häufige Stillen vor allem nachts zu sehr fordert und belastet und du das Gefühl hast, dass die Beziehung zwischen dir und deinem Kind darunter leidet, weil du genervt und/ oder erschöpft bist, dann ist das der Zeitpunkt an eurer Schlafsituation etwas zu verändern.
Um deinem Baby dabei zu helfen ohne Brust einschlafen zu können, musst du dir zunächst einmal überlegen, WIE die neue Einschlafsituation zukünftig aussehen soll. Ein weiterer wichtiger Gedanke dabei ist, dass du dich fragst, was dir diese Veränderung ermöglicht und für wen sie hilfreich ist.
Dabei solltest du immer auf dich und dein Baby schauen, denn um etwas verändern zu können, musst du wissen was du dir und deinem Baby zutrauen kannst.
Eine Umgewöhnung an einen neuen Einschlafzustand ist
ein Prozess, der Zeit, Geduld und einen ruhigen Geist
braucht.
JEDES KIND HAT SEIN EIGENES TEMPO!
Der Tag bestimmt die Nacht!
Damit dein Baby lernen kann ohne Stillen einzuschlafen ist es wichtig sich den Tag anzuschauen. Der Tag bestimmt die Nacht, was dein Baby tagsüber noch NICHT gelernt hat, kann es auch nachts NICHT. Bevor du den Weg gehen kannst, das dein Baby ohne Stillen ein- /weiterschläft ist es ganz wichtig, dass du dir euren Tag anschaust.
1. Tagesstruktur
Dein Baby braucht eine vorhersehbare Tagesstruktur. Regelmäßigkeit in den Abläufen hilft deinem Baby Orientierung und damit Sicherheit zu bekommen. Verlässliche Alltagsrituale helfen deinem Baby zu entspannen.
2. Schlafrhythmus
Schau dir den Schlafrhythmus deines Kindes an. Habt ihr eine gewissen Regelmäßigkeit bei den Aufsteh- und Bettgehzeiten oder ist es eher von Tag zu Tag verscheiden? Wichtig ist, dass dein Baby nicht zu müde und nicht zu wach hingelegt wird.
3. Fütterrhythmus
Schau dir den Fütterrhythmus deines Kindes an. Hierbei geht es darum herauszufinden, wann dein Baby wirklich Hunger hat. Wann stillst du dein Baby und wie oft? Trinkt es bspw. jede Stunde, dann kann das schon der Grund für das häufige Aufwachen in der Nacht sein.
Das Motto
Kleine Schlückchen = kurze Schläfchen
Kann dein Baby unterscheiden zwischen „ich trinke an Mamas Brust, weil ich hungrig bin und ich trinke an Mamas Brust, weil ich mich beruhigen muss?
All diese Fragen sind wichtig, weil du zunächst einmal herausfinden musst wann dein Baby Hunger hat und wann nicht. Das ist mit einer der wichtigsten Schritte. Denn darin liegt der Unterschied für dein Baby.
4. Abendroutine
Dein Baby braucht viel Verständnis und Zuneigung. Deshalb ist es umso wichtiger abends eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Damit dein Baby problemlos einschlafen kann, muss es in ein Gefühl der Entspannung kommen. Mit der Abendroutine und dem Abendritual sorgst du dafür, dass dein Baby in die Entspannung kommen kann. Was deinem Baby dabei hilft ist von Kind zu Kind verschieden.
Fassen wir zusammen!
- Du weißt wie eure zukünftige Schlafsituation aussehen soll und fühlst dich GUT damit
- Dein Baby hat einen Tagesrhythmus an dem es sich orientieren kann.
- Dein Baby hat einen Schlafrhythmus wo es nicht zu müde und nicht zu wach hingelegt wird
- Dein Baby hat einen Fütterrhythmus und weiß was es heißt „ich esse weil ich ein Hungergefühl habe“.
- Dein Baby und du ihr habt eine entspannte Abendroutine
Wie kann dein Baby lernen ohne Stillen einzuschlafen?
Jetzt geht es also um den konkreten Schritt, WIE dein Baby lernen kann ohne Stillen einzuschlafen. Die schlechte Nachricht ist, es gibt keinen einen Weg!
Im Kern geht es immer darum, dass dein Baby lernen kann, dass es auch ohne die Brustwarze im Mund SICHER ein- und weiterschlafen kann!
Es kommt immer darauf an, mit welcher Art der Veränderung dein Baby am besten zurechtkommt. Für manche Eltern und Babys fühlt sich das Ausschleichen stimmig an. Andere Babys brauchen einen glasklaren Unterschied und kommen besser damit zurecht, wenn das Stillen zum Einschlafen ganz weggelassen wird. Ganz weglassen bedeutet jedoch NICHT, dass dein Baby keine Brust mehr bekommen darf. Vielmehr geht es um den gewählten Zeitpunkt, also WANN ihr euer Ritual des Stillens genießt.
1. Der Zeitpunkt des Stillens am Abend
Wichtig ist, dass der Zeitpunkt des Stillens am Abend vom Einschlafen entkoppelt wird. Überlege dir an welche Stelle du das Stillen in eure Abendroutine mit reinnehmen kannst. Zum Beispiel könntest du deinem Baby eine Stillzeit VOR dem Einschlafen als Ritual anbieten. Dann kann es zunächst an deiner Brust entspannen, Nähe und Geborgenheit tanken, ehe du es dann zum Schlafen bringst. Achte darauf, dass du dir mit deinem Baby einen Stillort suchst, der vom Einschlafort losgelöst ist. Sonst versteht dein Baby die Veränderung nicht. Damit dein Baby das Stillen NICHT mehr mit dem Einschlafen verknüpft sollte es zwischen Stillen und Einschlafbegleitung ein wenig Zeit liegen.
2. Kleine Schritte
Halte die Schritte so klein wie möglich. Wenn dein Baby vorher in deinem Arm an der Brust lag, dann hältst du es nun im Arm ohne Brust. Wenn dein Baby besser damit zurecht kommt, wenn du es neben dich legst und im Körperkontakt hältst, dann machst du das. Du kannst dein Baby sanft schuckeln, summen, singen, etc. Wichtig ist, dass du deinem Baby in der Bindung dabei hilfst mit der Veränderung zurecht zu kommen. Achte darauf, dass du deinem Baby keine neuen ungünstigen Schlafgewohnheiten angewöhnst. Beispiel: dein Baby schläft nun ohne Brust ein, muss aber dafür durch den Raum getragen werden.
3. Das Stillen in der Nacht
Wenn dein Baby abends gut damit zurecht kommt ohne Brust einzuschlafen, dann setzt du dies in der Nacht fort, jedoch nur an den Stellen, wo sichergestellt ist, dass dein Baby KEINEN Hunger/ Durst hat! Wenn es hungrig ist stillst du dein Baby und legst es wieder neben dich. Wenn du dir sicher bist, dass es aufwacht, weil es gewohnheitsbedingt die Brust zum Weiterschlafen möchte, begleitest du es genauso wie abends beim Einschlafen. Bei Babys ab ca. 1 Jahr sollte das Stillen in der Nacht ausschließlich mit dem Bedürfnis Hunger verknüpft sein, sonst kann es nicht verstehen, warum es um 23:00 die Brust bekommt und um 1:00 nicht.
4. Erfahrungen am Tag sammeln
Babys lernen nur im wachen Zustand. Das erklärt auch warum ein Baby, das im Dämmerzustand von der Brust abgenommen wird, NICHT lernen kann OHNE Brust einzuschlafen.
Dein Baby muss die bewusste Erfahrung mit deiner Unterstützung machen können, wie es ist im sicheren Hafen bei Mama ohne Brust einzuschlafen. UND dein Baby muss sich zu dem Veränderungsschritt äußern dürfen. Deshalb kann es sehr hilfreich sein, wenn du dir einen Tagschlaf deines Babys raussucht, wo es auch schon in der Vergangenheit recht gut geschlafen hat und dort den neuen Einschlafzustand herstellst.
5. Babys, die noch NIE ohne Brust eingeschlafen sind
Solltest du ein Baby haben, was wirklich noch nie anders als an der Brust eingeschlafen ist, dann solltest du zunächst ausschließlich am Tag ansetzen. Zeig deinem Baby zunächst erstmal einen alternativen Einschlafort, wie Kinderwagen oder Trage, wo es ohne Brust einschlafen kann. Da geht es dann erstmal nur um das Gefühl, wie es ist ohne Brustwarze im Mund einzuschlafen. Wenn du dann das Gefühl hast es kann auch im Kinderwagen ohne Brust einschlafen und es nur noch eine Gewohnheit ist, dann kannst du ebenfalls beginnen, dein Baby bspw. im Arm zu halten.
Die emotionale Reaktion deines Babys
Die größte Herausforderung eine Einschlafgewohnheit zu verändern ist meiner Erfahrung nach, die emotionale Reaktion deines Kindes auf die Veränderung. Wie schön wäre es doch, wenn du etwas verändern könntest und dein Baby mit einem Lächeln reagiert. Doch sind wir doch mal ehrlich, haben wir nicht auch diese Momente, wo sich in unserem Leben etwas verändert und wir zunächst erstmal unsicher werden, uns ärgern, trauern oder gar weinen. Ja diese Gefühle sind ein wichtiger Teil unseres Lebens und das unserer Kinder.
Dein Baby erfährt bei der Veränderung zunächst einmal ein Gefühl von Unsicherheit. Die wichtigste Frage an dieser Stelle lautet also: wie kannst du deinem Baby auf dem Weg der Veränderung Sicherheit vermitteln. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass es IMMER darum geht dein Baby zu begleiten und in der Bindung zu sein. Was machst du tagsüber, wenn du dein Baby beruhigst?
Es ist wichtig, dass du dir VOR der Veränderung genau anschaust, wie dein Kind tagsüber in stressigen Situationen reagiert und was deinem Baby hilft sich zu beruhigen. Solltest du tagsüber das Stillen als Beruhigungsstrategie für dein Baby nutzen, dann wäre es wichtig, dass du mal schaust, ob du in kleinen unruhigen Momenten deinem Baby zeigen kannst, wie es sich in Körperkontakt mit dir beruhigen kann. Dieser Schritt ist so wichtig, weil du sonst keinen Veränderungsschritt mit deinem Baby gehen kannst. Denn wenn du dein Baby ohne Brust hinlegen möchtest und es dann in eine emotionale Reaktion kommt, weil es die neue Situation noch nicht kennt, und du es im Kontext der Beruhigung stillen muss, dann kommt es durcheinander und ist möglicherweise verwirrt.
Auf das Thema Emotional Reaktion, werde ich in einem gesonderten Block jedoch nochmal eingehen.
Abschließend möchte ich sagen, dass die Veränderung von der Brust weg hin zum autonomen selbstständigen Einschlafen, ein Prozess ist, der von Kind zu Kind verschieden ist. Es kommt sehr darauf an, welches Wesen dein Baby hat, wie es im allgemeinen mit Veränderungen umgeht, welche Beruhigungsstrategien dein Baby hat und wie es in der Vergangenheit mit dir zusammen die Entwicklungsschritte gemeistert hat.
Schreibe mir gern in die Kommentare welche Erfahrungen du mit dem Thema Stillen hast und stelle mir gern deine Fragen dazu.
Alles Gute
Sandra
Liebe Sandra,
meine Tochter ist 7 Monate alt und gefühlt entwickelt sich das schlafen zurück.
Wir waren schon bei ca. 5 Stunden Schlaf in der ersten Runde nachts. Aktuell wacht sie jedoch nach 30-45 Minuten auf und verlangt die Brust. So geht das die ganze Nacht, bis wir gegen 9 Uhr aufstehen.
Tagsüber schläft sie schon seit langem sehr schlecht/ wenig (1-2 stunden insgesamt und auch nur in der Trage, jedoch ohne Brust). Bis sie 4 Monate alt war, hat sie ein Tagschläfchen im Kinderwagen gemacht. Das klappt jetzt auch nicht mehr 🙁
Abends haben wir unser festes Ritual (Hände und Füße waschen, Massage, Schlafanzug an, stillen, kuscheln)
Ich stille sie an der Bettkante, lege sie aber noch wach ab, kuschle mit ihr und gehe aus dem Zimmer, sobald sie eingeschlafen ist.
Hast du einen Tip für mich, wie wir nachts die Schlafphasen ohne Brust verbinden können?
Liebe Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin, es gibt mehrere Dinge, die es zu beachten gilt. Das erste ist, sich den Rhythmus anzuschauen. Weil wenn der nicht passt, wachen Kinder auch sehr häufig auf. Wenn du das Gefühl hast der passt für deine Tochter, ist es ein Thema der Einschlafhilfe. Schau dir die Bedeutungen der Brust an. Trinkt sie wirklich aus einem Hungergefühl heraus oder eher weil sie es so gelernt hat, nur mit der Brust ein- weiterschlafen zu können. Dann müsstest du mit deiner Tochter erstmal tagsüber schauen und dir mal ein Schläfchen raussuchen, welches ganz gut ist, welches du ins Bett verlagerst. Imgrunde braucht deine Tochter die Erfahrung wie es ist mal ruhig zu liegen, um darüber einschlafen zu können. Schau mal in eueren Tag, gibt es da Momente wo ihr ruhig auf der Spieledecke liegt? Oder gehört deine Tochter eher zu den Babys, die versucht jeden Reiz zu erhaschen?
Du kannst dir auch nochmal meinen Blogbeitrag https://schlafcoaching-bauer.de/wie-kann-mein-baby-ohne-stillen-einschlafen/ anschauen. Da habe ich die ganzen Schritt beschrieben. Wenn du es selbst nicht verändert bekommst melde dich gern, dieses Problem ist lösbar.
Liebe Grüße
Sandra
Toller Artikel.
Mein Kleiner ist 1 Jahr alt in korrigiert 9 Monate (er kam 3 Monate zu früh auf die Welt)
Wir tun uns derzeit auch sehr schwer mit dem schlafen, da er zudem auch gerade noch zahnt.
Generell war er tagsüber schon immer ein schlechter Schläfer.
Tagsüber schläft er in der Trage ein, während ich umher laufe. Oder er schläft im Kinderwagen ein. Alles ohne Brust.
Abends zum einschlafen, wird er seit 2 Monaten nicht mehr Einschlafgestillt, da er da angefangen hatte mit den Zähnen zu „knibbeln“ und ich das nicht mehr wollte.
Unsere Abendroutine sieht jetzt wie folgt aus: Bettfertig machen mit frischer Windel, Schlafanzug, Zähne putzen, Schlafsack an. Im Bett im sitzen nochmal stillen, dann was vorlesen. Dann lege ich ihn in sein Beistellbettchen, singe noch etwas und da schläft er dann ein während ich ihm den Rücken streichle. (Manchmal turnt er noch rum, oder weint bisschen, aber nicht viel.) er schläft dann innerhalb von 10 – 20 Minuten ein.
Nach dem Einschlafen wacht er derzeit aber jede Stunde, oder sogar kürzer auf und kann nur das erstens durch streicheln oder Popo klopfen weiterschlafen. Die restlichen Male braucht er die Brust zum weiterschlafen.
Unser Tag sieht zur Zeit so aus:
6:30 – 7 Uhr aufstehen
2 – 2,5 Stunden wachzeit
1 Schläfchen c.a 30 Minuten
Dann wieder 2,5 Stunden wach
2 tes Schläfchen wieder 30-45 Minuten Schläfchen
Dann wieder 2,5-3 Stunden wach
3 Schläfchen wieder ca. 30 Minuten.
Manchmal ist er dann so um c.a 17.30 wieder total müde macht nochmal ein Schläfchen bis 18 Uhr. Ist danach immer noch müde und ich bringe ihn dann 19 Uhr schon ins Bett.
Er ist dann auch zu müde abends, dass er den Abendbrei verweigert.
Ist der Tagrythmus nicht richtig?
Ich achte sehr auf seine Anzeichen und habe ihn eine Zeit auch zu früh zum schlafen gebracht (beim Gähnen und quengelig sein)
Jetzt weiß ich, dass sein absolutes Zeichen das Ohrknibbeln ist
Liebe Chasna, meine Vermutung ist, dass dein Sohn nicht genügend Schlafdruck hat. Ich würde mir genau anschauen, ob das was du tagsüber beschreibst auch Müdigkeit ist. Wenn du ihn mit 9 Monaten (ich nehme die korrigierte Zeit) um 17:30 eine halbe Stunde schlafen lässt und ihn dann nur eine Stunde später wieder hinlegst ist er NICHT müde genug, auch wenn er gähnt. Das kann mit seiner inneren Uhr zusammenhängen. Ich würde den 3 Tagschlaf rausnehmen und die Wachphasen zwischen den anderen Tagschläfchen würde ich auf 2,5 bis 3 h ausdehnen. Und wenn es bei der Umstellung an manchen Tagen noch 3 x schläft würde ich die Zubettgehzeit am Abend auf 3 h erhöhen. Er muss genug Schlafdruck aufbauen um gut durch die Nacht zu kommen. Hat er das nicht, wird es sehr häufig wach und braucht viel Unterstützung, weil er es von selbst gar nicht schaffen kann zu schlafen.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo liebe Sandra,
mein Sohn ist 4 Monate alt. Er hatte nachts eigentlich schon „gut“ geschlafen – immer ca. 2,5-3 Stunden. Seit 2 Wochen schläft er immer nur am Anfang der Nacht 2,5-3 Stunden (wir gehen um 20Uhr ins Bett und ich stille ihn zum Einschlafen, es ist also meist 20:30 bis er einschläft). Nachdem er dann um 23:00 / 23:30 nochmals kurz gestillt hat schläft er auch sofort wieder ein, aber dann wird er alle 30-40 Minuten extrem unruhig (nicht 100% wach, seine Augen sind zu) und verlangt nach der Brust. Er nimmt keinen Schnuller und lässt sich auch sonst nicht beruhigen. Manchmal schafft er es mal 1 Std- 1,5Std zu schlafen, aber das ist das Maximum. Das geht dann so bis ca. 7 Uhr bis wir aufstehen.
Tagsüber macht er meist 3 Schläfchen, morgens ein Schläfchen im Kinderwagen um 9:00/9:30 das geht dann so ca. 1,15 Std. Der zweite Nap passiert tagsüber meist in der Federwiege so ca. um 12:30 für etwa 1,5-2 Stunden. Der Dritte dann auch in der Federwiege um 16:30 wieder für so 1-1,5 Stunden.
Hast du einen Tipp wie ich den Nachtschlaf wieder verbessern kann? Danke und liebe Grüsse, Katharina
Hallo Katharina, schaue dir genau an, wie dein Sohn sich nachts verhält? Die Frage, die du dir beantworten müsstest ist, was ist die Unruhe in der Nacht? Ich könnte mir vorstellen, dass die Unruhe auch aus dem Tag herrührt. Er macht alle Schläfchen in Bewegung. Die Federwiege (ich vermute, dass die Federwiege motorisiert ist), hat eine extrem hohe Dynamik, und dein Sohn lernt, Schlafen/ Weiterschlafen braucht einen starken Reiz. Das ist häufig der Punkt, an dem manche Eltern auch nachts Anfangen ihr Kind in die Federwiege zu legen, weil es sonst gar nicht mehr anders schläft. Deshalb braucht es auch die Veränderung am Tag. Dein Sohn braucht die Erfahrung was ist Schlafen wirklich. Schlafen heißt, ich liege ganz ruhig und mein Körper ruht sich aus. Meine Mama ist an meiner Seite und ich bin sicher. Im Moment braucht er deine Unterstützung dabei, wie geht schlafen/ weiterschlafen und was ist Ruhe.
Liebe Grüße
Sandra